Erinnern als tröstliches Ritual

Trauerfeier bietet individuellen Spielraum des Verstorbenen zu gedenken

Was mochte der Verstorbene? Was wird seinem Leben gerecht? Bei der Trauerfeier können Familie, Freunde und Bekannte individuell Abschied nehmen. Foto: dpa

Ein Trauerfall in der Familie bedeutet, Abschied zu nehmen. Ein wichtiges Ritual, das bei der Bewältigung des Verlustes eines geliebten Menschen hilft, ist dabei neben der Bestattung die Trauerfeier. Diese kann in einer Kirche, in der Aussegnungshalle des Friedhofs oder in einem Abschiedsraum des Bestatters stattfinden.Persönliche Vorlieben Dekoration, Musik und Reden können nach den Vorlieben des Verstorbenen gestaltet werden. Dies spendet Trost und erinnert an das Leben. Falls der Verstorbene zu Lebzeiten nicht festgesetzt hat, welche Vorstellungen er für seine Beisetzung hat, kümmern sich die Hinterbliebenen um die Gestaltung.

Eine Trauer- oder Gedenkfeier ist ein festliches Ereignis, bei dem die Hinterbliebenen würdevoll Abschied nehmen. Sie wird durch verschiedene Elemente gestaltet, die es ermöglichen auf vielfältige Weise an den Verstorbenen zu erinnern. Denn es ist tröstlich, wenn Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Nachbarn ein letztes Mal gemeinsam dem Verstorbenen gedenken und dessen Leben ganz individuell Revue passieren lassen. Das ist auch dann möglich, wenn die Gestaltung der Trauerfeier nicht selbst übernommen, sondern in die Hände eines Bestatters gelegt werden. Dieser spricht den genauen Ablauf des Gedenkens mit den Hinterbliebenen ab. Was war er für ein Mensch? Was hat ihn so besonders gemacht? Was mochte er? Was hätte er sich gewünscht? All diese Fragen fließen in die Gestaltung der Erinnerungsstunde mit ein.

Mitgestalten
Die Hinterbliebenen können darüber entscheiden, ob persönliche Worte in die Trauerrede mit einfließen. Ob sie selbst ein paar Sätze an die Trauergemeinde richten, oder ob Freunde mit kleinen Anekdoten an das Leben des Vertorbenen erinnern. Als Angehörige haben sie auch die Möglichkeit, die Trauerhalle mit den Lieblingsblumen des Verstorbenen, mit persönlichen Gegenständen oder einem Bild von ihm zu gestalten.

Auch die Musikauswahl – etwa Songs, der der Verstorbene besonders gerne gehört hat, obliegt ihrer Auswahl. Außerdem können sie weitere Ideen mit einzubringen, die dazu dienen, der Gedenkstunde eine ganz persönliche Note zu geben – beispielsweise das Steigenlassen von Luftballon als letzter Gruß. Die Gestaltung der Trauerfeier bietet den individuellen Spielraum, der dazu beiträgt, dem Toten und seinem Leben gerecht zu werden. Ulrike Kübelwirth