Im Schnitt kauft ein Deutscher 27 Flaschen Wein pro Jahr - und zwar vor allem im Lebensmittelhandel. 50 Prozent der Käufe entfallen auf das Preissegment bis zu sechs Euro. Deutschland ist dabei Herkunftsland Nr. 1. Zwei von drei Deutschen trinken Wein, ein Drittel sind häufige Weintrinker.
Dies alles und noch viel mehr geht aus einer Studie des RSG Marketing Research hervor, die das Deutsche Weininstitut (DWI) erstellen hat lassen. Die 2021, also noch unter Corona-Einflüssen erstellte Untersuchung ist erst kürzlich veröffentlicht worden.
Erkenntnisreiche Aussagen finden sich in der Studie zum - inzwischen recht positiven-Image deutschen Weines. Kenner und häufige Käufer verfügten über ein modernisiertes Bild davon, geprägt von Vielfalt, hoher Wertigkeit, Nachhaltigkeit und Individualität, welches auch im internationalen Vergleich bestehen könne. Das Image Deutschlands als Weinland stehe dem von Frankreich mittlerweile in nichts nach.
Imagedefizite bestünden laut Studie nur bei gelegentlichen Käufern, die in einem tradierten Bild verharrten. Heimische Tropfen seien außerdem bei Kategorien wie Vertrauen, Handwerk, Kompetenz und Tradition sehr positiv konnotiert. Bei der Bedeutung der Zielgruppen stünden Experimentierer (24 Prozent) vor Ambitionierten und „Uninvolvierten“ (beide 21), Weinliebhabern (18) und Anspruchslosen (16 Prozent). Für diese Zielgruppen haben die Marktforscher eine ganze Reihe von Merkmalen herausgearbeitet: Experimentierer sind beispielsweise eher weiblich (genauer: 57 Prozent), 50 bis 59 Jahre alt und konsumieren 31 Flaschen Wein pro Jahr. Ambitionierte sind vorwiegend männlich (58 Prozent), gehören zur Altersgruppe 18 bis 39 Jahre und konsumieren etwa 20 Flaschen Wein pro Jahr.
Auf Deutschland folgen in allen Zielgruppen die EU-Weinländer Italien, Frankreich und Spanien. Weinliebhaber haben dabei das größte Länderrepertoire. kra/red