Verbraucher sparen auch beim Wein

Allgemeine Krisen treffen auch den Weinmarkt - Immerhin Positives vom Export

Zumindest in den USA legen deutsche Winzer derzeit zu.
Zumindest in den USA legen deutsche Winzer derzeit zu.

2022 wurde in Deutschland zehn Prozent weniger Wein eingekauft, was zu einem Umsatzrückgang von 6,5 Prozent geführt hat. Dies teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer NielsenIQ-Weinmarktanalyse bei der Messe Prowein mit. ,,Aufgrund der Kaufkraftverluste durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben sich die Haushaltseinkäufe stark auf die unbedingt notwendigen Produkte konzentriert. Dadurch haben weniger Haushalte Wein eingekauft und dabei zudem auch stärker auf den Preis geachtet", erläutert DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.

Davon haben insbesondere Billig-Tropfen aus dem Ausland profitiert. Bei einem Durchschnittspreis von 3,64 Euro pro Liter gingen deren Einkaufsmengen um sieben Prozent und die Ausgaben um fünf Prozent zurück, während deutsche Anbieter bei 4,18 Euro/ Liter Mengenverluste von 14 Prozent und Umsatzrückgänge von acht Prozent hinnehmen mussten.

Infolgedessen sank der Marktanteil heimischer Weine um einen Prozentpunkt auf 44 Prozent. Bioweine konnten ihren Marktanteil von drei Prozent halten. Der Absatz von Rosé hat sich sogar um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent erhöht. Dieser Zuwachs ging zulasten des Rotweinkonsums, dessen Marktanteil von 41 auf 40 Prozent zurückging. Weißweine bewegten sich unverändert bei einem Mengenmarktanteil von 47 Prozent.

Nach den Zuwächsen der Online-Weineinkäufe insbesondere in Zeiten des pandemiebedingten Lockdowns, ist der Marktanteil online gehandelter Weine 2022 noch einmal um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 13 Prozent gestiegen.

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat zwei Prozentpunkte verloren, er bleibt allerdings mit Abstand die wichtigste Weinbezugsquelle für die Verbraucher. 64 Prozent aller Weine wurden 2022 im LEH eingekauft.

Positives immerhin vom Export: Pro Liter stieg der Erlös beim deutschen Wein hier um 20 Cent auf den neuen Maximalwert von 3,15 Euro, der Gesamterlös um vier Prozent auf 370 Millionen Euro, obwohl das Exportvolumen um drei Prozent auf 1,17 Millionen Hektoliter zurückging. „Dies ist auch auf Preisanpassungen zurückzuführen, die wegen stark gestiegener Produktionskosten nötig waren", so Reule. Sie entspreche aber dem Ziel, mehr höherwertigere Weine aus den deutschen Weinregionen zu exportieren, um die Wertschöpfung zu erhöhen. kra