Giftig und brandgefährlich: Vorsicht vor Billiglichterketten

Experten warnen vor gefälschten Prüfsiegeln

Zur Vorweihnachtszeit und Weihnachten machen es sich die Menschen gern gemütlich. Neben weihnachtlichen Düften und Weihnachtsdeko sorgen Lichterketten für eine besondere Stimmung. Aber hier raten Experten zur Vorsicht. Zwar verwenden viele inzwischen lieber stromsparende LEDs, die nicht wie die Ketten mit Glühbirnen richtig heiß werden. Wer aber zu billigen Lichterketten und Lichterschläuche greift, spart möglicherweise an der falschen Stelle. Denn diese zu verwenden, kann schlimme Folgen haben. Wenn sie aus dem asiatischen Raum stammen, findet man bei vielen zwar aufgedruckte Prüfsiegel. Die sind aber oft gefälscht und die Weihnachtsbeleuchtung somit alles andere als sicher.

Brandgefahr „Bei diesen Lichterketten sind dann möglicherweise Drähte unzureichend isoliert oder irgendwie zugänglich. Außerdem können Kabel nicht richtig befestigt sein oder zu dünn sein", betont Dr. Tobias Bleyer von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, kurz BAuA. Das Kabel könnte sich entsprechend überhitzen und zu Verbrennungen oder Bränden führen. Und man selbst könnte auch einen Stromschlag bekommen. 

„Bei Billiglichterketten für den Außenbereich ist oft die elektrische Isolierung, die Zugentlastung und der Spritzwasserschutz des Produktes unzureichend. Auch hier kann man einen Stromschlag bekommen", sagt Tobias Bleyer und warnt zudem vor gefährlichen Weichmachern, die vor allem bei Lichtschläuchen in der Ummantelung stecken können.

Weichmacher „Sogenannte Phthalate oder Chlorparaffine, die in der EU gar nicht zugelassen sind, weil sie eben die Gesundheit gefährden können. Und diese Weichmacher dünsten mit der Zeit aus, vermischen sich dann mit der Luft, die wir einatmen. Das wiederum kann zu Unfruchtbarkeit führen. Chlorparaffine beispielsweise sind zudem extrem langlebig, belasten die Umwelt und gelten auch als krebserregend", erklärt Experte Tobias Bleyer.

Erkennen kann man diese Weichmacher leicht am Geruch. Also Finger weg von allem, was stark nach Plastik riecht. Ansonsten sei es wichtig, die Sicherheits- und Prüfzeichen wirklich genau unter die Lupe zu nehmen.

Auf Zeichen achten „Neben dem GS-Zeichen, das für geprüfte Sicherheit steht, muss die Prüf-Institution angegeben sein. Ist das nicht der Fall, ist das Siegel eine Fälschung." Zudem müsse die Lichterkette beziehungsweise das Netzteil oder auch ein Lichtschlauch ein CE-Zeichen tragen. Das heißt, das Produkt muss den EU-Standards entsprechen. Wenn dieses Zeichen aber gar nicht vorhanden ist, dann stimmt definitiv was nicht. Wenn ein VDE-Prüfzeichen oder beispielsweise ein TÜV-Siegel zu finden ist, dann ist das meist ein guter Hinweis auf ein sicheres Produkt", sagt Tobias Bleyer,

Weitere Tipps Mit Billiglichterketten für weihnachtliche Stimmung zu sorgen, ist laut Expertensicht keine gute Idee und am falschen Ende gespart. Noch mehr gute Tipps rund ums sichere Zuhause gibt es auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) unter www.baua.de . red