Zeltstadt, Kunsthandwerk, Finnisches Dorf oder Mittelaltermarkt: Die Vorfreude auf Weihnachten steigt

Bei Glühwein, Lebkuchen und Co. die Wartezeit bis zum Fest genießen: Fünf Weihnachtsmarkt-Favoriten der Redaktion

Illustration: venimo/stock.adobe.com

Wenn Städte einem Lichtermeer gleichen und um die Wette funkeln, der Duft von Glühwein und frischen Waffeln durch die Straßen zieht und einem ganz warm ums Herz wird - obwohl es draußen klirrend kalt ist - dann kann das nur eins heißen: Die Weihnachtszeit steht bevor. Dass in einer Adventszeit ohne Weihnachtsmärkte etwas fehlt, das haben die zurückliegenden Pandemie-Jahre nur allzu deutlich gezeigt. Der Budenzauber versüßt die Wochen bis zum Heiligabend, dabei wird die Vorfreude zelebriert, Menschen finden zusammen, Magen und Seele werden verwöhnt. Und das Schönste an der ganzen Sache? Weihnachtsmärkte finden an den unterschiedlichsten Orten statt. Unsere Redaktion hat fünf überregionale Empfehlungen rausgesucht, die ihre Besucher in eine einzigartige Welt entführen und einen Besuch wert sind.

Zauber in historischer Kulisse

Ab 2022 ist die Zeltstadt am Bebelplatz. Foto: WeihnachtZauber Gendarmenmarkt
Ab 2022 ist die Zeltstadt am Bebelplatz. Foto: WeihnachtZauber Gendarmenmarkt
Thomas Zimmermann
Thomas Zimmermann

Der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt in Berlin trägt seinen Namen zurecht: Weihnachtszauber. Wer am Eingang die Kürassiere in ihren Originaluniformen passiert hat, staunt über die Schönheit der traumhaften Zeltstadt mit dem überreichen Angebot an traditionellem Kunsthandwerk und raffinierten Speisen, den die historische Kulisse mit Schauspielhaus, deutschem und französischen Dom umrahmt. Eine Märchenwelt mit Zauberern, Clowns und Engeln, die den Besuchern beim Rundgang begegnen, tut ihr Übriges, genauso wie das Musikprogramm auf den Stufen des Schauspielhauses. Ob der Zauber auf dem Bebelplatz unter den Linden wirkt, auf den der Markt umziehen muss, weil der Gendarmenmarkt saniert wird, muss sich erst noch zeigen. zim

Tradition und Kunsthandwerk

Der Thomas-Nast-Nikolausmarkt im pfälzischen Landau. Foto: Markus Hammer
Der Thomas-Nast-Nikolausmarkt im pfälzischen Landau. Foto: Markus Hammer
Ranjo Doering
Ranjo Doering

Der Thomas-Nast-Nikolausmarkt im rheinland-pfälzischen Landau ist nicht überdimensional groß, punktet aber mit Charme. Benannt ist er nach dem in Landau geborenen und in Amerika berühmt gewordenen Karikaturisten Thomas Nast, der unter anderem die Figur des Santa Claus in der Neuen Welt bekannt gemacht hat. Auf dem Marktplatz beeindruckt die Landauer Ausgabe vom 24. November bis 21. Dezember (täglich von 11 bis 20 Uhr) nicht nur mit einem Lichtermeer, der historischen Orgel für das Etagenkarussell, sondern auch mit dem Fokus auf das Kunsthandwerk. Für besonderes Flair sorgen Töpfer, Goldschmied, Maler, Drechsler, Korbflechter, Buchbinder, Weber und Glasbläser, denen man in beheizten Pavillons täglich bei der Arbeit zuschauen kann. rad

Stände in der ganzen Innenstadt

Tradition trifft hier auf einen besonderen Mix. Foto: Marktamt Leipzig
Tradition trifft hier auf einen besonderen Mix. Foto: Marktamt Leipzig
Tanja Ochs
Tanja Ochs

Einen der schönsten, aber auch einen der ältesten Weihnachtsmärkte gibt es in Leipzig. Mehr als 500 Jahre Tradition sind in der historischen Kulisse vor dem alten Rathaus in der kompakten Innenstadt präsent. Eine 20 Meter hohe Fichte und rund 300 Stände: ,,Wo es irgendmöglich ist, ist Weihnachtsmarkt", sagt Marktamtsleiter Walter Ebert. Besonders stolz ist er auf die vielen Handwerker, die hochwertige Produkte anbieten. Die rund 2,5 Millionen Besucher können verschiedene Bereiche besuchen: Vom Finnischen Dorf über den Mittelaltermarkt bis zum Märchenwald. Der Markt bietet neben einer Fahrt im Riesenrad auch jede Menge Spezialitäten wie Kräppelchen, Pulsnitzer Lebkuchen oder Leipziger Stollen zwischen Rathaus, Nikolaikirchhof und Augustusplatz. tox

Sechs Plätze laden zum Bummeln ein

Am Kornmarkt ist das Winterwäldchen. Foto: Heidelberg Marketing/Jan Becke
Am Kornmarkt ist das Winterwäldchen. Foto: Heidelberg Marketing/Jan Becke
Christoph Feil
Christoph Feil

Man schafft sich seine Traditionen ja auch selbst: Als Studenten in Heidelberg haben wir immer Wetten auf die Farbe der limitierten Glühweintassen abgeschlossen. Diese ändert sich nämlich jährlich und ist bis kurz vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes ein gut gehütetes Geheimnis. Die aktuelle Edition des begehrten Sammelstücks ist übrigens mattblau mit goldener Schrift. Die Tassen bekommt man dank einheitlichem System praktisch an jedem Getränkestand in der historischen Altstadt. Bummelnd aufs Fest einstimmen kann man sich mit Leckereien und Handwerk noch bis 22. Dezember an sechs Standorten. Angefangen beim Karlsplatz unterhalb der Schlossruine, wo es auch eine Eisbahn gibt, bis zum Bismarckplatz am Beginn der Fußgängerzone. chf

Der Christkindlesmarkt ist unschlagbar

Seit mehr als 500 Jahren gibt es den Christkindlesmarkt. Foto: Stadt Augsburg
Seit mehr als 500 Jahren gibt es den Christkindlesmarkt. Foto: Stadt Augsburg
Milva-Katharina Klöppel
Milva-Katharina Klöppel

Wer nicht genug Lametta und glitzernden Goldstaub haben kann, ist auf dem Christkindlesmarkt in Augsburg genau richtig. Besonders schön ist der Blick vom Rathaus die prächtige Max(imilian)straße hinunter, wenn auch Schnee wie Puderzucker auf den Dächern der festlich beleuchteten Verkaufsbuden liegt. Mehr Prunk fürs Herz geht fast nicht. Denkste - und dann erblickt man auf den Simsen des Renaissance-Rathauses von Freitag bis Sonntag jeweils um 18 Uhr das sogenannte Engelesspiel. 23 junge Augsburgerinnen, die lieblich musizieren und damit endgültig für weihnachtliche Stimmung sorgen. Der Christkindlesmarkt kann auf eine mehr als 500 Jahre lange Tradition zurückblicken, und bis heute sind die angebotenen Waren traditionell und sehr hochwertig. mkk