Digitale Stadtkarte für Neckarsulm

Innovative Mobilitätslösung „smart mobility map" steht zum Download bereit

Carina Puff, OB Steffen Hertwig und Julian Dierstein (von links), geben die digitale Stadtkarte ,,smap" zum kostenlosen Download frei. Foto: snp

Neckarsulmer, Pendler und Besucher können jetzt das gesamte Mobilitätsangebot in der Stadt und ihrer Umgebung in einer App abrufen. Als digitale Stadtkarte bündelt die ,,smart mobility map", kurz ,,smap" alle Mobilitätsdaten auf einer digitalen Plattform. Sie steht in allen App- und Playstores für mobile Endgeräte kostenlos zum Download bereit. Als Web-Version ist sie unter www.neckarsulm.de verfügbar.

Landesförderung Beim Projekt ,,MobiWert" sammelt die Stadt dynamische Mobilitätsdaten, um sie als digitale Stadtkarte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Für dieses Projekt wurde Neckarsulm als eine von fünf Kommunen in Baden-Württemberg vom Innenministerium beim Förderprogramm InKoMo 4.0 ausgezeichnet. Mit diesem Programm fördert das Land die Entwicklung und Erprobung neuer digitaler Mobilitätsdienste. Ziel ist es, bereits erprobte digitale Mobilitätslösungen zur verbessern und auf weitere Regionen zu übertragen. Für ihr Modellprojekt erhält die Stadt rund 355 000 Euro. Diese Summe deckt 50 Prozent der Kosten.

Intelligent vernetzt „Wir gehören zu den besonders verkehrsbelasteten Wirtschaftsräumen in Baden-Württemberg", so OB Steffen Hertwig. ,,Beim Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm suchen wir gemeinsam mit unseren Partnern nach innovativen, vernetzten Lösungen, um die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Mit der „smap" leisten wir einen Beitrag, die Verkehrsmittel intelligent zu vernetzen und den Verkehr effizient zu steuern."

Die digitale Stadtkarte ermöglicht viele Anwendungen. Abrufbar sind Mobilitätsdaten und -angebote wie Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, Fahrdaten des ÖPNV teilweise in Echtzeit, Carsharing-Angebote, Radwege, E-Scooter-Standorte des Anbieters Tier, Standorte von E-Ladesäulen, Paket- und Versandstationen, Standorte und Öffnungszeiten öffentlicher Einrichtungen, Freizeitangebote wie Spiel- und Bolzplätze oder Einkaufsmöglichkeiten. Die Infos werden durch eine multimodale Routing-Funktion ergänzt.

Die „smap" zeigt Wege zu ausgewählten Zielen an und schlägt mögliche Verkehrsarten vor, dorthin zu kommen. Dabei werden alternative Mobilitätsformen vorrangig angezeigt. Nutzer können sich sogar den CO₂-Verbrauch für das jeweils gewählte Verkehrsmittel ausrechnen lassen. „Die gesammelten Erkenntnisse aus dem Projekt werden in einem Leitfaden zusammengefasst und weiteren Kommunen zur Verfügung gestellt“, so Klimaschutzmanagerin Carina Puff.

Weiterentwicklung Die ,,smart mobility map" soll schrittweise weiterentwickelt und optimiert werden. Hier bittet die Stadt Bürger um Mithilfe und ruft sie dazu auf, Inhalte und Funktionen der App zu testen und Feedback zu geben. Dazu können Nutzer bis zum 30. November einen Fragebogen auf der städtischen Homepage ausfüllen und absenden.

Dort finden Interessierte auch eine ausführliche Liste mit oft gestellten Fragen. Die ausgewerteten Rückmeldungen werden in einem Bürger-Workshop Anfang 2023 vorgestellt und diskutiert. Auf dieser Grundlage wird die nächste Weiterentwicklung der ,,smap" vorbereitet. snp


Offener Brief in Sachen B27-Ausbau

Der vierspurige B27-Ausbau zwischen der Autobahnanschlussstelle Heilbronn/Neckarsulm und dem Amorbachknoten treibt die Stadt und den Gemeinderat um. Neckarsulm liegen immer noch keine Informationen vor, wie der geplante Ausbau aussehen könnte. Entfällt der Halbanschluss Neuenstädter Straße/Spitalstraße? Müssen womöglich, wie jüngst vom Landesverkehrsministerium öffentlich mitgeteilt, bis zu 45 Gebäude abgerissen werden? Angesichts dieser anhaltenden Ungewissheit und der erheblichen Unsicherheit in der Bevölkerung fordern der Gemeinderat und Oberbürgermeister Steffen Hertwig jetzt in einem offenen Brief an Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsidentin Susanne Bay Transparenz.

„Die Machbarkeitsstudie mit den untersuchten neun Varianten muss dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung unverzüglich zur Verfügung gestellt und öffentlich diskutiert werden", fordern die Unterzeichner. Das Schreiben wurde von allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und Gruppen sowie von Steffen Hertwig verfasst.

„Obwohl wir die konkreten Planungsunterlagen nicht kennen, erwarten die besorgten Bürger und betroffenen Anwohner zu Recht Antworten auf ihre berechtigten Fragen und Sorgen." Daher fordern Gemeinderat und OB das Verkehrsministerium und das Regierungspräsidium auf, die öffentliche Diskussion im Gemeinderat zu ermöglichen. Die federführenden Behörden sollen mit eigenen Fachleuten an der entsprechenden Gemeinderatssitzung teilnehmen, um Pläne und Varianten öffentlich vorzustellen. Die Unterzeichner betonen auch die Dringlichkeit: „Die öffentliche Diskussion um den vierspurigen Ausbau der B 27 duldet keinen Aufschub mehr. Je länger die intransparente Informationspolitik andauert, je mehr leidet das Vertrauen in die politischen Strukturen in der Kommune wie im Land." Nachzulesen ist der offene Brief unter www.neckarsulm.de . snp