Musik, Tanz, Folklore und Spezialitäten

Fest auf dem Marktplatz beschließt am Sonntag interkulturelle Woche

Spezialitäten aus aller Herren Länder gibt es beim interkulturellen Sonntag in der Neckarsulmer Innenstadt über die Bühne geht. Fest, das am Foto: Archiv/snp

NECKARSULM Unter dem Motto „#offen geht" lädt die Interkulturelle Woche in Neckarsulm noch bis zum 3. Oktober zu Begegnungen zwischen Einwohnern mit und ohne Migrationshintergrund ein. Kulturelle Vielfalt entdecken, Mitbürger aus anderen Ländern kennenlernen und internationale Spezialitäten genießen - dazu bietet das Internationale Fest am Sonntag, 2. Oktober, von 11 bis 18 Uhr auf dem Marktplatz Gelegenheit. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr wegen Corona leider ausfallen musste, wird das Internationale Fest als Höhepunkt der Interkulturellen Woche jetzt wieder gefeiert. Alle sind zum Mitfeiern eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Neckarsulm, Julia Bruns, eröffnet das Fest um 11 Uhr auf dem Marktplatz. Damit fällt der Startschuss für ein buntes Festprogramm mit Musik und Tanz auf der Marktplatzbühne. Um 15 Uhr begrüßt OB Steffen Hertwig die Festbesucher. Musik, Tanz und Folklore gibt es auf der Bühne zu erleben. Die Gruppe Dance-Magie präsentiert Tänze aus aller Welt. Schwung und Temperament bringen eine Zumba-Tanzgruppe und eine spanische Flamenco-Gruppe auf die Bühne. Eine Schwarzmeer-Folkloregruppe tanzt und musiziert. Der italienische Chor Coro del Grappa ist erstmals beim Internationalen Fest mit dabei und unterhält die Besucher mit Chorgesang. Auch die Sport-Union Neckarsulm gestaltet das Bühnenprogramm mit. Die Cheerleader Juniors und eine weitere Gruppe der Abteilung Turnen führen rhythmische Sportgymnastik vor.

Vom Ankommen Zwei Frauen aus Rumänien lesen um 15.30 Uhr aus dem Buch „Ausgewundert - Geschichten vom Ankommen“. Darin berichten die Autorinnen Roxana Amuraritei und Alina-Diana Alexa von ihren Migrationserfahrungen und wie sich das Ankommen in Deutschland für sie angefühlt hat. Die beiden haben in Neckarsulm und Widdern eine neue Heimat gefunden. Jetzt, da immer mehr vor dem Krieg in der Ukraine flüchten und auch in Neckarsulm Zuflucht finden, erhalten die ,,Geschichten vom Ankommen“ neue Aktualität.

Auf fast 150 Seiten versammelt das Buch „Ausgewundert" die Geschichten von Frauen aus Rumänien, Iran, Irak, Russland und Kolumbien. Indem die Autorinnen ihre eigenen Erfahrungen teilen, wollen sie anderen Geflüchteten Mut machen und für eine Kultur des Ankommens werben, die von Verständnis und von Solidarität geprägt ist.

Kulinarische Vielfalt Bei einem bunten und fröhlichen Fest dürfen auch Speis und Trank nicht fehlen. Elf Anbieter laden zu einer kulinarischen Reise durch Europa, Asien und den Balkan ein. Auf der Speisekarte stehen syrische Spezialitäten mit und ohne Fleisch, polnische Nudeltaschen, weiße Bohnen, Hackfleisch und Bratwürste aus Rumänien, Reisbällchen und Pizza aus Italien, mexikanische Tacos, türkisches Gebäck und Kuchen. Dazu gibt es rumänischen Schnaps und polnischen Likör, italienische und ungarische Weine, Tee und Kaffee. An einer Infohütte informiert das Internationale Gremium für Neckarsulmer über seine Arbeit. snp

INFO Wissenswertes

Die Interkulturelle Woche wird veranstaltet von der städtischen Integrationsbeauftragten, dem Internationalen Gremium sowie weiteren Kooperationspartnern. Nachzulesen ist das Programm in einem Faltblatt, das in allen städtischen Einrichtungen ausliegt. Weitere Infos und aktuelle Hinweise zur Interkulturellen Woche gibt es auch auf der städtischen Homepage unter www.neckarsulm.de/Alltag erleben/Integration/Integrationsbeauftragte .


Kirchweih der Ungarndeutschen

NECKARSULM Erinnern an 100. Geburtstag von Josef de Ponte und 76. Jahrestag der Vertreibung

Nach drei Jahren CoronaPause hat die Budakesser Gemeinschaft wieder ihr traditionsreiches Kirchweihfest in Neckarsulm gefeiert. Zum 76. Mal. Dabei begrüßte der Vorsitzende der Budakesser Gemeinschaft, Franz Huber, im Kolpinghaus Landsleute aus der früheren deutschen Großgemeinde Wudigess, dem heutigen Budakeszi, und frühere Nachbarn aus dem Ofener Bergland. An dem Heimattreffen nahm auch eine Delegation aus Budakeszi teil, darunter die Bürgermeisterin der ungarischen Partnerstadt, Dr. Ottilia Györi, Mitglieder des Gemeinderats und Vertreter der deutschen Minderheiten-Selbstverwaltung, des „Deutschen Stadtrats“.

„Kiritog“ Bis zur Vertreibung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg feierten die Donauschwaben in Wudigess das Kirchweihfest („Kiritog“) als großes kirchliches Fest. Nachdem Neckarsulm 1989 die Patenschaft für die Budakesser Gemeinschaft übernommen hatte, setzten die Heimatvertriebenen diese Tradition in ihrer neuen Patenstadt fort.

Das Heimattreffen stand im Zeichen von zwei Jubiläen: Vor 100 Jahren, am 5. Oktober 1922, wurde der Maler und Grafiker Josef de Ponte in Wudigess geboren. Vor 76 Jahren, am 19. März 1946, wurde er mit seinen Eltern und Großeltern aus der alten Heimat vertrieben. Dieses Schicksal teilte er mit 100 000 Ungarndeutschen. OB Steffen Hertwig erinnerte an de Ponte, in dessen Leben und Werk sich die Geschichte der Budakesser Gemeinschaft widerspiegelt. Die dramatischen Erlebnisse von Krieg und Vertreibung verarbeitete Josef de Ponte in seinen Malereien und Zeichnungen. „Über diese künstlerische Selbsttherapie wurde er zu einem europäischen Brückenbauer“, erklärte Hertwig. 2003 ernannte Budakeszi den Künstler zum Ehrenbürger.

Wie Josef de Ponte habe sich auch die Budakesser Gemeinschaft als europäischer Brückenbauer und Traditionsbewahrer erwiesen, stellte der OB fest. Er erinnerte an die Ursprünge der Städtepartnerschaft, die sich aus der Patenschaft entwickelte und 1993 besiegelt wurde. „Städtepartnerschaften leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen in Europa. Wenn sich Menschen unterschiedlicher Nationalität, Herkunft und Kultur persönlich begegnen, wachsen Toleranz, Verständnis und schließlich Freundschaft. Wir alle wissen seit einigen Monaten, wie wichtig das in Europa ist“, stellte der OB fest

Die Budakesser Gemeinschaft bewahre und pflege die Erinnerungen und Traditionen an die Sitten und Gebräuche der Vorfahren. Damit sie diese wichtige Aufgabe fortsetzen können, überreichte Hertwig einen Scheck in Höhe von 1500 Euro an Franz Huber.

„Unsere Bemühungen, Tradition und Brauchtum wachzuhalten, unsere kulturellen Wurzeln auch an die jüngere Generation weiterzugeben, ist eine schwierige Aufgabe“, sagte Huber. „Die Erlebnisgeneration stirbt weg, der Kontakt zu ihren Familien bricht ab. Was bleibt, sind Städtepartnerschaften wie Neckarsulm und Budakeszi, die durch uns entstanden sind. Diese müssen in unserem Sinne weiterleben.“ Für die jahrzehntelange Unterstützung dankte er der Stadt Neckarsulm und überreichte Hertwig einen österreichischen Maria-Theresia-Taler.

Weiterbauen Auch der Bundes- und Landesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU), Joschi Ament, rief die Budakesser dazu auf, sich weiterhin für die Städtepartnerschaft einzusetzen. „Bauen Sie weiter an der Brücke der Freundschaft zwischen hier und dort.“ Für den Vorsitzenden der Budakesser Gemeinschaft hält die LDU eine hohe Auszeichnung bereit, wie Ament ankündigte. Bei der Kulturtagung der Landmannschaft am 15. Oktober in Gerlingen soll Franz Huber mit der höchsten Ehrung, dem Ehrenzeichen in Gold, ausgezeichnet werden. Bürgermeisterin Dr. Ottilia Györi nannte es ein „wunderbares Erlebnis“ zu sehen, dass 76 Jahre nach der Vertreibung die zweite und dritte Generation die Verbindung zu Budakeszi pflegt. „Wir sind überzeugt, dass die jetzigen Bürger von Budakeszi zusammengehören, egal wo sie auf der Welt leben.“

Der Vorsitzende des Deutschen Stadtrats, János Schrotti, erinnerte an das traurige Ereignis der Vertreibung vor 76 Jahren. Dabei mussten 1946 3700 Budakesser ihre Heimat verlassen. „Es ist wichtig, dass wir uns erinnern, aber wir müssen nach vorne schauen. Wir müssen unsere Zukunft gemeinsam aufbauen“, appellierte er. snp


Herbstausflug der Sport-Senioren

NECKARSULM Über 30 Senioren der (SUN) waren beim Sport-Union Herbstausflug nach Heidelberg und Schwetzingen unterwegs. Die Fahrt führte - zunächst noch bei strömendem Regen - nach Neckarsteinach. Dort wartete ein Schiff der weißen Flotte, um neckarabwärts nach Heidelberg zu fahren. Mit jedem Neckarkilometer klarte der Himmel auf - und ab der Schleuse in Neckargemünd konnte man wieder ohne Schirm aufs Außendeck.

In Heidelberg stand dann genügend Zeit zur freien Verfügung, die in kleineren Grüppchen zum Stadtbummel oder zum Besuch des Schlosses genutzt wurde. Danach ging es per Bus zur Parkbesichtigung nach Schwetzingen. Während der erste Teil des Schlossgartens von Gehölzen, Bäumen, Büschen, Alleen, Brunnen und Skulpturen gesäumt ist, finden sich im englischen Teil Ruinen, Tempel – und, als weiteres Highlight, eine Moschee, die im 18. Jahrhundert eine orientalische Anmutung in den Park bringen sollte. Knapp zwei Stunden dauerte die Stippvisite, die viel zu kurz war. Gegen 16.30 Uhr traten die Senioren wieder die Heimreise an. Der Abschluss erfolgte später in einem Gasthof in Bad Rappenau-Fürfeld.

Über die rege Teilnahme am Ausflug freute sich Seniorenchef Peter Pörner: „Macht bitte Werbung nach außen, damit wir auch für die Fahrt zum Christkindlesmarkt nach Baden-Baden am 14. Dezember möglichst einen gut gefüllten Bus bekommen“, sagte er. khl


Salonorchester spielt auf

NECKARSULM Nach über zweieinhalbjähriger Zwangspause lädt das Salonorchester am Sonntag, 9. Oktober, um 14.30 Uhr, erstmals wieder zu seinem traditionellen Neckarsulmer Kaffeehausnachmittag ins katholische Gemeindehaus Sankt Paulus ein. Bei Kaffee und Kuchen werden Originalarrangements aus den 20er- und 30er-Jahren, Evergreens, Filmmusiken und weitere Kaffeehausschmankerl gespielt. Der Eintritt ist frei. Spenden kommen dem Orchester zugute. NSt

Lacher der Woche

Lehrerin: ,,Was ist das für eine Schmetterlingsart?" Hannah: ,,Das ist ein Zitronenfalter." Lehrerin: ,,Aber der ist grün und nicht gelb. Das sieht man doch!" Hannah: ,,Vielleicht wird der ja noch reif!"