Neue Perspektiven sind gefragt

Viele landwirtschaftliche Betriebe setzen aufzusätzliche Einkommensquellen

Die Tätigkeiten in Wald und Feld sind für Landwirte oft nur ein Teil der Arbeit. Foto: Archiv/Tscherwitschke

Die Landwirtschaft nimmt unbestritten eine relevante Rolle in der Grundversorgung ein, aber vielen Menschen reicht ihre Tätigkeit in der Landwirtschaft nicht für einen gesicherten Unterhalt aus, das bestätigen die Zahlen der Landwirtschaftszählung 2020, die das Statistische Landesamt BadenWürttemberg veröffentlicht.

Lebensunterhalt Demnach arbeiten vier von zehn Familienarbeitskräften neben der Landwirtschaft noch in einer anderen Erwerbstätigkeit, nahezu die Hälfte davon sogar in einer Vollbeschäftigung. Unter den Betriebsinhaberinnen und -inhabern in Einzelunternehmen arbeiteten mehr als die Hälfte (55 Prozent) in einer außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit. Für die anderen Familienangehörigen lag der Anteil nur bei etwa einem Viertel (26 Prozent). 22 102 landwirtschaftliche Betriebe und damit mehr als die Hälfte (57 Prozent) wurden im betreffenden Zeitraum im Nebenerwerb bewirtschaftet. Dem Nebenerwerb werden diejenigen Betriebe zugeordnet, in denen die Landwirtschaft nicht die überwiegende Quelle des Lebensunterhalts darstellt.

Neben der landwirtschaftlichen Urproduktion suchen immer mehr Betriebe nach zusätzlichen Einkommensquel len. 2020 hatte etwa die Hälfte aller bäuerlichen Betriebe im Land mindestens eine Einkommenskombination, wie zum Beispiel Erzeugung erneuerbarer Energien, Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe oder Direktvermarktung, vorzuweisen. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 40 Prozent.

Ökologisch 139900 Personen arbeiteten im Erhebungsjahr in Baden-Württemberg in Volloder Teilzeitbeschäftigung in der Landwirtschaft. Dieser Be reich ist in den vergangenen zehn Jahren hinsichtlich Be triebszahl, Fläche und dem Viehbestand deutlich gewachsen. Dies hatte zur Folge, dass auch mehr Beschäftigte benötigt wurden, wodurch ihre Anzahl um 17 Prozent auf fast 16000 Personen anstieg. red