Schwäbisch Hall: Nonnen und eine riesen Nase

Die Freilichtspiele bieten viel Abwechslung mit "Sister Act", "Für immer Azzurro!", "Was ihr wollt" und noch einigen mehr

Cyrano de Bergerac ist ein feinsinniger Poet und Haudegen mit einem monströsen Zinken: Das gleichnamige Versdrama ist in dieser Saison wieder auf der Großen Treppe zu sehen.

Nonnen, die singend und tanzend ihr Kloster aufmischen, eine tragischromantische Dreiecksgeschichte aus dem 19. Jahrhundert und ein Junge, der seiner suizidgefährdeten Mutter wieder Lebensmut machen möchte: Eine ganze Reihe von Wiederaufnahmen stehen bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall auf dem Programm der aktuellen Saison.

Den Anfang macht ab 22. Juni „Sister Act“. 1992 war Whoopi Goldberg im gleichnamigen Film als Nachtclub-Sängerin Deloris zu sehen, die auf der Flucht vor Gangstern in einem Kloster untertaucht. 2006 wurde die Geschichte als Musical adaptiert. Dieses hat Regisseur Philipp Moschitz für die Freilichtspiele auf der Großen Treppe als Gute-Laune-Kracher inszeniert.

Julia Friede, Dominik Dittrich und Max Merker (auch Regie) haben sich wiederum eine Romanze zwischen Italien und Deutschland ausgedacht. Mit Hits von Adriano Celentano haben sie sie angereichert und mit Anspielungen auf seine Filme verknüpft. Ab 26. Juli im Neuen Globe: der nostalgische Musikabend „Für immer Azzurro!“.

William Shakespeares „Was ihr wollt“, die vermutlich erste Komödie, die 1601 im Londoner Globe gespielt wurde, eröffnete 2019 das Neue Haller Globe. Christian Dolls Inszenierung des Verwechslungsspaßes ist wieder ab 2. August zu sehen.

Theatergeschichte

Nostalgische Reise nach Italien: Das Stück „Für immer Azzuro!“ setzt dem Multitalent Adriano Celentano ein Denkmal. Fotos: Ufuk Arslan
Nostalgische Reise nach Italien: Das Stück „Für immer Azzuro!“ setzt dem Multitalent Adriano Celentano ein Denkmal. Fotos: Ufuk Arslan

Das Schauspiel „All das Schöne“ von Duncan Macmillan und Jonny Donahoe ist eine monologische Auseinandersetzung mit dem Thema Depression. Als Reaktion auf den Selbstmordversuch seiner Mutter schreibt ein Junge eine Liste mit Dingen, für die es sich zu leben lohnt. Dirk Weiler spielt, Franz Burkhard führt Regie. Ab 8. August wieder im Neuen Globe zu sehen.

Chansons, Schlager, Operette und mehr: In „Bühnenschwestern“, einem Musical von Tom van Hasselt, inszeniert von Brian Bell, rekapitulieren die beiden Zwillingsschwestern Kira und Luna ab 17. August im Neuen Globe ihre Familien- sowie die deutsche Theatergeschichte – und geben dabei musikalisch einiges zum Besten.

Am gleichen Tag feiert auf der Großen Treppe auch „Cyrano de Bergerac“ Wiederaufnahme-Premiere. Das romantische Versdrama von Edmond Rostand, 1897 uraufgeführt, hat Regisseur Max Merker näher an die Gegenwart gerückt. Noch immer aber geht es um Cyrano, den verliebten Verseschmied mit monströser Nase, und seine Dreiecksgeschichte mit der angebeteten Roxane und dem schönen Dummkopf Christian.

„Ewig Jung“: Wer wäre das nicht gern? In der musikalischen Komödie von Erik Gedeon unter der Leitung von Thomas Goritzki (Regie) und Stephan Kraus (Musik) schwelgen ehemalige Stars der Freilichtspiele ab 29. August im Neuen Globe erneut in Erinnerungen. Christoph Feil