Unverzichtbarer Beistand im Trauerfall

Nach dem Tod eines geliebten Menschen gibt es jede Menge zu tun - Zertifizierte Qualitätsunternehmen unterstützen Hinterbliebene

Von der Trauerfeier bis zum Behördengang. Nach einem Todesfall gibt es viel zu organisieren. Bestatter unterstützen dabei. Foto: dpa

Stirbt ein geliebter Mensch, zieht es den Angehörigen oft den Boden unter den Füßen weg. Wenn Schmerz und Trauer überwiegen, fallen klare Gedanken schwer. Und doch gilt es auch in dieser seelischen Ausnahmesituation einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn es muss jede Menge getan und organisiert werden. Dabei hilft der Bestatter des Vertrauens.

Der Todesfall Ist der Angehörige daheim gestorben, muss zunächst ein Arzt gerufen werden, der den Todesfall bestätigt und einen Totenschein ausstellt. Beim Sterbefall im Krankenhaus wird die Todesbescheinigung von der Klinikverwaltung ausgestellt.

Danach müssen, auch wenn es schwerfällt, wichtige Unterlagen zusammengetragen werden. Dies sind Personalausweis, Geburts- und Heiratsurkunde. Bei verwitweten Personen sind es die Sterbeurkunde und der Totenschein des bereits verstorbenen Partners. Außerdem sollte nach einem Testament, einer Verfügung für den Todesfall und anderen schriftlich niedergelegten Willenserklärungen gesucht werden. Zudem muss der Sterbefall dem Arbeitgeber, gegebenenfalls dem Berufsverband, der Rentenvesicherung, der Krankenkasse sowie der Lebens- und Unfallversicherung gemeldet werden.

Helfen und beraten Einen Teil dieser Aufgaben kann auch der Bestatter übernehmen. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten ein Institut mit seiner Bestattung beauftragt, ist jenes zu verständigen. Ansonsten ist es sinnvoll, möglichst schnell einen Bestatter zu suchen, damit dieser den Angehörigen bei der Erledigung der Formalitäten und der Planung der Beerdigung behilflich sein kann. Institute in der Nähe finden sich unter anderem online unter www.bestatter.de . Unternehmen, die dem Bundesverband deutscher Bestatter angehören, stehen für Qualität, gewährleistet durch zahlreiche Zertifizierungen. Weil der Bestatterberuf nicht gesetzlich geschützt ist und keine verbindlichen Qualitätsstandards gelten, ist es wichtig, ein vertrauenswürdiges Unternehmen zu finden.

Vor der Trauerfeier Bei einem Beratungsgespräch klärt der Bestatter zusammen mit den Angehörigen die weiteren Modalitäten. Sarg oder Urne werden ausgesucht. Eventuell muss eine Grabstelle erworben werden. Der Termin für die Trauerfeier und die Bestattung wird festgelegt.

Gerne sucht der Profi auch nach einem Pfarrer oder freien Trauerredner. Er organisiert den musikalischen Rahmen für den würdigen Abschied, sorgt nach Absprache für Dekoration und Blumenschmuck und die Kondolenzliste.

Ebenso übernimmt er auf Wunsch notwendige Behördengänge, gibt die Traueranzeige in der Tagespresse auf, sorgt für den Druck von Trauerkarten und sucht nach einem geeigneten Lokal für den Leichenschmaus. Auf Wunsch rechnet er auch mit Lebensversicherungen beziehungsweise der Sterbekasse ab.

Transparenz Einen guter Bestatter lässt sich daran erkennen, dass die Kosten für eine Beerdigung oder Bestattung transparent sind. Er ist auf Wunsch dazu verpflichtet, einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Dieser setzt sich aus drei Blöcken zusammen: die eigene Dienstleistung und eigene Waren, weitere Leistungen auf Wunsch des Auftraggebers sowie Friedhofsgebühren und sonstige Entgelte. Weil Bestattungen heute immer individueller gestaltet werden, können die Kosten - je nach gewählten Leistungen und Bestattungsart - stark variieren. Die Spanne reicht dabei von 2500 bis 14 000 Euro.

Der Bundesverband der Bestatter empfiehlt deshalb, schon zu Lebzeiten auf der Grundlage detailliert ermittelter Wünsche und Kosten eine Bestattungsvorsorge über das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur oder die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG abzuschließen - schließlich ist der Tod eine teure Angelegenheit.

Würdevoll Reduzieren lassen sich die Kosten, indem Hinterbliebene einige der notwendigen Erledigungen selbst übernehmen. Oder, indem sie - statt eines Leichenschmauses in einer Gaststätte - die Trauergäste zu sich nach Hause einladen. Oder den Blumenschmuck reduziert. Anstelle eines großzügigen Sargbouquets kann auch eine einzelne Rose auf dem Sarg stilvoll wirken. Ebenso kann das Bouquet vor dem Herablassen des Sarges abgenommen und später als Grabschmuck verwendet werden. Ziel sollte aber auch bei finanziell überschaubarem Aufwand immer eine würdevolle Bestattung sein.

Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth