Auf geht's zum Endspurt an Scholle und Beet

Beim Saisonabschluss im Garten gibt es jede Menge zu tun - Winterfest heißt, nicht zu ordentlich aufräumen

Kübelpflanzen mit Naturmaterialien ummanteln und auf Rollen (oder Holzscheite) stellen. Das schützt vor Frost und beugt Staunässe vor.

Mit dem Herbst kommt die Wehmut. Zumindest bei den Hobbygärtnern. Denn für sie heißt es jetzt, sich von der Gartensaison zu verabschieden, Rasen, Scholle und Beet auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten und die Pflanzen winterfest zu machen. Also geht es beim Endspurt im Garten ans Harken, Schoren, Schneiden, Kehren, Einsammeln und darum, den Garten auf die nächste Saison vorzubereiten.

Nicht nur aufräumen, sondern auch vorbereiten: Im Herbst werden die Zwiebeln von Frühlingsblühern ins Beet gebracht. Fotos: dpa
Nicht nur aufräumen, sondern auch vorbereiten: Im Herbst werden die Zwiebeln von Frühlingsblühern ins Beet gebracht. Fotos: dpa

Gut vorbereiten Topfpflanzen und Möbel kommen ins Winterquartier, wo sie ordentlich eingepackt und gut vorbereitet die Zeit bis zum nächsten Frühjahr unbeschadet überstehen. Die meiste Arbeit gibt es aber draußen. Gemüse- und Kräuterbeete werden abgeräumt. Dahlien vor dem ersten Frost zurückgeschnitten und aus dem Boden geholt am besten dann, wenn die Erde trocken ist. Dann löst sie sich leicht von den Knollen. Diese auf Faulstellen und Schäden kontrollieren, bevor man sie in eine mit Kiessand oder einem Sand-Torf-Gemisch gefüllte Kisten legt. Als Winterquartier dient ein dunkler und trockener Raum.

Auch Rosen bedürfen jetzt einer gewissen Zuwendung. Zwar wird die Königin der Blumen grundsätzlich erst im Frühjahr zurückgeschnitten, lange Triebe können aber jetzt schon eingekürzt werden, da das junge, weiche Grün Frösten leicht zum Opfer fällt. Das ist auch der Grund, weshalb im Herbst nicht mehr gedüngt werden sollte.

Bevor rund um die Stöcke Erde angehäufelt wird (etwa zehn Zentimeter hoch), müssen alle abgefallenen Blätter aus dem Beet entfernt werden. Sie bieten nämlich Pilzsporen die besten Bedingungen zum Überwintern und sorgen dafür, dass die Rose im nächsten Jahr unter Garantie erkrankt.

Dick eingepackt Das zusammengeklaubte Blattwerk unbedingt in der Biotonne entsorgen. Verblühtes und letzte Blütenknospen entfernen - sie machen sich gut in einer Vase. Lässt man die Knospen an der Pflanze, wird diese sehr anfällig für Fäulnis.

Die Veredelungsstellen von Stammrosen müssen zusätzlich mit Jute, Stroh oder einem ähnlichen Material geschützt werden. Nachdem die Pflanzgefäße der Topfrosen ebenfalls mit Jute oder Styropor ummantelt worden sind, finden diese einen möglichst nahen Platz an der Hauswand. Für die kalte Jahreszeit die Erde mit Tannenzweigen abdecken. Auch wenn man es gern ordentlich hat: Selbst zum Ende der Gartensaison raten Experten dazu, Stauden nicht zu schneiden.

Die dekorativen Saatkapseln sehen nämlich nicht nur schön aus, sie bieten Vögeln den Winter über auch Nahrung. Gleichzeitig sind Stauden natürliche Insektenhotels, in denen die Kleintiere überwintern können.

Kontraproduktiv Apropos ordentlich: Wer es im Garten zu ordentlich hält und das gesamte Herbstlaub entfernt, der handelt aus ökologischer Sicht kontraproduktiv. Denn damit entzieht er Tieren die Nahrung, schützt weder Pflanzen, noch Insekten. Besser ist es, einen Mittelweg zu gehen. Das Laub von Wegen und Treppen entfernen, in den Beeten einfach liegen lassen. Die natürliche Winterdecke schützt die Pflanzen vor Frost und zieht Amseln an, die unter anderem aus den Beeten Schädlinge picken.

Den anfallenden Rest (auch Abschnitte von Bäumen und - Sträuchern) in einer Ecke des Gartens mit Reisig und Holzabfällen anhäufeln. So kann der vermeintliche Biomüll für Igel und Insekten zum wertvollen Winterquartier werden. Auf dem Rasen hingegen hat Laub nichts zu suchen. Bleibt es dort liegen, beginnen die Gräser zu faulen. Wer im Frühjahr nicht dazu gekommen ist, kann den Rasen nach einem letzten Mähen auch im Herbst noch vertikutieren. Die leichten Schnitte, die das Gerät setzt, lösen Verdickungen und Verfilzungen, entfernen Unkraut und Moos. Auch kahlen Stellen kann man jetzt noch mit Nachsaatmischungen zu Leibe rücken.

Jetzt nachsäen Allzu sparsam sollte man dabei aber nicht sein. Die Faustregel für die Nachsaat sind 15 bis 30 Gramm Rasensamen pro Quadratmeter Fläche. Die Stellen anschließend vier Wochen lang feucht halten, damit der Rasen gut keimen und nachwachsen kann. Außerdem sollte jetzt Herbstdünger mit erhöhtem Kalium- und Phosporanteil ausgebracht werden.

Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth