Für die einen ist sie Freude, für die anderen eine große Last: die Grabpflege. Um das Andenken an einen lieben Verstorbenen zu ehren, soll die letzte Ruhestätte einen liebevoll gepflegten Eindruck machen. Doch, was tun, wenn man meilenweit vom Friedhof entfernt wohnt, beruflich stark eingespannt ist, oder es einen kräftemäßig überfordert, zu pflanzen, jäten und gießen?Die Antwort darauf lautet, einen Profi zu engagieren. Friedhofsgärtner sind in diesem Fall die richtigen Ansprechpartner. Deutschlandweit bieten rund 4500 Friedhofsgärtnereien den Service der Dauergrabpflege an. Mit ihnen lassen sich Verträge abschließen, in denen der Leistungsumfang individuell festgelegt wird.Leistungspalette Friedhofsgärtner bieten von der monatlichen Säuberung des Grabes bis zu Schmuck- und Pflanzarbeiten unterschiedliche Leistungsstufen an. Bepflanzungen werden üblicherweise den Jahreszeiten entsprechend im Vierteljahresrhythmus erneuert. Auch das Düngen, das Abdecken des Grabes im Winter oder das Bereitstellen von Gestecken zu Geburts- oder Gedenktagen kann vereinbart werden.
Die Preise der Grabpflege variieren. Ausschlaggebend für die Höhe der Kosten ist die Größe des zu pflegenden Grabes. Bei einer Urnengrabstelle können beispielsweise etwa 300 Euro pro Jahr anfallen, aber auch Basisangebote mit Pflege und Bepflanzung für etwa 150 Euro jährlich sind möglich. Laut der Treuhandstelle für Dauergrabpflege (ein vertrauensvoller Partner zur Fürsorge und Vorsorge rund um den Friedhof) kostet die Dauergrabpflege mit einer wechselnden Bepflanzung weniger als 50 Cent pro Tag.
Vorsorgevertrag
Auch für die Grabpflege lässt sich ein Vorsorgevertrag abschließen. Im Zuge dieser Vorsorge wird ein Treuhandkonto für die Finanzierung der gewünschten Leistungen eröffnet. Die Treuhandstelle für Dauergrabpflege gewährleistet die Ausführung der Grabpflege nach dem Tod des Auftraggebers. So werden die Hinterbliebenen nicht nur finanziell entlastet. Durch die Grabpflege müssen Angehörige das Grab nicht gießen und säubern und, je nach gewählter Leistung, im Frühling nicht neu bepflanzen und im Winter nicht abdecken.
ine Dauergrabpflege wird in der Regel mit einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren festgelegt. Die maximale Laufzeit entspricht üblicherweise der Dauer der auf dem jeweiligen Friedhof geltenden Grabnutzungsrechte (zwischen 15 und 25 Jahre). Aber es wird auch die Jahresgrabpflege angeboten.
Für ein Jahr
Als Jahresgrabpflege werden die Grabpflegearbeiten bezeichnet, die ein Friedhofsgärtner im Laufe eines Jahres an einem Grab vornimmt. Diese werden im Regelfall jährlich abgerechnet. Bei der Dauergrabpflege hingegen wird ein Vertrag für eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen und die gesamte Vertragssumme bereits zu Vertragsbeginn gezahlt. Außerdem bieten viele Friedhofsgärtnereien an, eine Dauergrabpflege als Vorsorgemaßnahme noch zu Lebzeiten zu vereinbaren. So können Menschen, wenn sie ihre Angehörigen entlasten wollen, beispielsweise mit einem Vorsorgevertrag für die Bestattung und mit einem Dauergrabpflegevertrag für die Grabpflege vorsorgen.
Treuhandgesellschaften
Damit das für die Dauergrabpflege eingezahlte Geld in sicheren Händen ist, gibt es deutschlandweit 24 Treuhandgesellschaften, die die Verwaltung des Geldes übernehmen. Diese legen die eingezahlten Summen an und nutzen die erwirtschafteten Zinsen für die mit den Jahren steigenden Kosten der Friedhofsgärtnereien.
Die Treuhandstellen prüfen außerdem regelmäßig die ordnungsgemäße Durchführung der mit der Gärtnerei vereinbarten Leistungen. Sollte eine Friedhofsgärtnerei nach einigen Jahren ihr Geschäft aufgeben, kümmert sich die Treuhandgesellschaft zudem um die Regelung einer Nachfolge. red
INFO Wissenswertes
Unternehmen der württembergischen Friedhofsgärtnergenossenschaft, in der sich ausnahmslos zertifizierte Fachbetriebe zusammengeschlossen haben, finden sich online unter www.dauergrabpflege-wuerttemberg.de. Mehr Infos gibt es auch unter www.trauerundgedenken.de und unter www.dauergrabpflege-wuerttemberg.de.