Gewinn für beide Seiten

Ehrenamtliche sind wichtige Stützen der Gesellschaft und können zugleich von Erfahrungen profitieren

Die Arbeit in sozialen, pflegenden, betreuenden und auch pädagogischen Berufen sind klassische Tätigkeiten, bei denen Ehrenamtliche mithelfen können. Foto: dpa

Gutes tun, Erfahrungen sammeln, neue Perspektiven kennenlernen. Es gibt viele Gründe für einen Freiwilligendienst. Ob mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) zur Überbrückung zwischen Schulabschluss und Berufsstart oder mit einem Bundesfreiwilligendienst (BFD), wenn im Alltag mehr Zeit für essenzielle Dinge des Lebens bleibt: Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren sind wichtige Stützen unserer Gesellschaft. Die oder der Einzelne profitiert zudem von prägenden Erfahrungen, die eine solche Tätigkeit mit sich bringt.

Keine Frage des Alters Besonders bei jungen Menschen steht nicht nur der soziale Gedanke, sondern auch das Reinschnuppern in die entsprechenden Berufe im Vordergrund. „Menschen helfen und Neues lernen“, bringt es Cara Freitag auf den Punkt, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim DRK-Kreisverband Aalen e.V. absolviert hat. Der Kreisverband vermittelt auch Freiwilligendienste im Hohenlohekreis. „Anderen Menschen helfen mit freiwilligem Engagement ist aber keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft“, heißt es beim Deutschen Roten Kreuz. Auch die Vielfalt an Einsatzbereichen spricht möglichst viele Menschen an: Rettungsdienst und Krankentransport, Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung, Blutspendedienst, Fahrdienste, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Krankenhäuser, Dialysezentren, Mobile Soziale Dienste, Schulen, Kindertagesstätten, Jugendhäuser, Se niorenhilfeeinrichtungen und Tagespflege zählen dazu.

Wertvolle Einblicke Soziale und pädagogische Einblicke kombiniert ein Freiwilligendienst bei der AndreasFröhlich-Schule in Krautheim, der über die Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH (RSW-OWH) vermittelt wird. An der AndreasFröhlich-Schule begleiten die Freiwilligen die Schülerinnen und Schüler im Unterrichtsalltag: beim Lernen, wenn sie Hilfe beim Essen brauchen oder wenn sie in der Pause betreut werden müssen. Auch die Unterstützung der Lehrkräfte und die Übernahme kleiner, pflegerischer und hauswirtschaftlicher Aufgaben gehört zu ihrem Arbeitsalltag. Ein Ehrenamt, aus dem man Erfahrungen für das ganze Leben mitnimmt, das findet auch Klaus Wolpert (61), der ein Jahrlang an der Andreas-Fröhlich-Schule Kinder und Jugendliche mit körperlicher und geistiger Behinderung unterstützt hat. Sein Fazit: „Es war so ein tolles Gefühl, dass ich in diesem besonderen Umfeld helfen durfte. Ich rate allen jungen Menschen, sich nach der Schule sozial zu engagieren und einen Freiwilligendienst zu machen. Das prägt positiv fürs Leben.“

Inklusive Gesellschaft Auch bei den Krautheimer Werkstätten für Menschen mit Behinderung steht das Leitbild einerinklusiven Gesellschaft im Mittelpunkt. Hier werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten sowie unterschiedlich stark qualifizierte Tätigkeiten angeboten. Im Rahmen eines Freiwilligendienstes übernimmt man vorrangig Aufgaben im Bereich Berufsbildung, Förderung und Betreuung.

Jugendarbeit Wer sich schon immer für seinen Heimatort oder seine Heimatregion engagieren wollte, findet auch bei verschiedenen Kommunen Angebote für einen Freiwilligendienst. Junge Menschen, die bei der Stadt Neuenstein ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren möchten, können beispielsweise bei der Jugendarbeit, in Kindertageseinrichtungen und in der Gemeinschaftsschule aktiv werden. Auch bei der Stadt Künzelsau stehen pädagogische Bereiche beim FSJ im Vordergrund. In den Kindergärten unterstützen Freiwillige die Gruppenleitung in allen Bereichen - vom Basteln und Malen mit den Kleinen bis hin zur Projektleitung. Beim Einsatz in Schulen sind helfende Hände in der Ganztages- und Freizeitbetreuung, bei den Hausaufgaben und bei vielen organisatorischen Dingen gefragt.